Material Matters - Wie ein neu gedachte Circular Economy uns zukunftsfähig macht
Material Matters - Het alternatief voor onze roofbouwmaatschappij
Material Matters - Developing business for a circular economy

Initiativen

RAU

InitiativenRAU entwirft bereits seit 1992 umweltbewusst. Heute ist das Architektenbüro tonangebend auf dem Gebiet des energiepositiven Bauens und der zirkulären Architektur. RAU setzt sich für die Langzeitinteressen nicht nur der Erde, sondern auch ihrer Bewohner ein und entwirft für den öffentlichen und den privaten Sektor.

Jetzt, da die Natur in höchstem Maße vom Menschen und seinen Aktivitäten bedroht wird, setzt sich RAU für den Schutz unseres Planeten ein – es ist schließlich der einzige Lebensraum, den wir haben.

RAU beteiligt sich intensiv an den gegenwärtigen internationalen Diskussionen über Nachhaltigkeit und die Entwicklung von energieeffizienten Technologien.

Turntoo

InitiativenTurntoo wurde 2010 von Thomas Rau und Sabine Oberhuber gegründet. Turntoo ist ein Pionier der zirkulären Wirtschaft und unterstützt Organisationen bei der Entwicklung und Umsetzung von zirkulären Wirtschaftsmodellen und Managementstrategien.

Auf diese Weise befördert Turntoo den Wandel zur zirkulären Wirtschaft. 

Einige Konzepte und Geschäftsmodelle, die von Turntoo entwickelt wurden, haben sich in der  zirkulären Wirtschaft bereits etabliert. Zum Beispiel Light as a Service oder Material as a Service, - Waschen und Kühlen auf Leistungsbasis (performance basis) – aber auch die Auffassung, dass ein Gebäude ein Rohstoffdepot ist, findet zunehmend Verbreitung.

Turntoo betrachtet Produkte und Gebäude als Rohstoff- bzw. Materiallager. Ziel von Turntoo ist es, ein Wirtschaftssystem zu schaffen, in dem die Materialien nach Gebrauch zum Produzenten zurückkehren. So bleiben Rohstoffe und Materialien verfügbar, um neue Produkte daraus zu schaffen, und die Produzenten werden dazu angeregt, beim Design und beim Material höhere Qualitätsmaßstäbe anzusetzen.

Einige Beispiele:

  • Light as a Service (Philips)
  • Material as a Service: Waschen und Kühlen auf Leistungsbasis (BSH)
  • Materialpass (Madaster)
  • Das Gebäude als Materiallager (Gemeentehuis Brummen, Hauptsitz Alliander

Madaster

InitiativenMadaster ist ein weltweites Online-Register für Produkte und Materialien in der gebauten Umgebung. Die Gründung von Madaster im Jahre 2017 resultierte aus den Ideen, die Thomas Rau und Sabine Oberhuber in ihrem Buch Material Matters dargelegt haben. 

Zwei der wichtigsten Erkenntnisse des Buches bestehen darin, dass unser Planet ein geschlossenes System darstellt – und unsere Ressourcen somit begrenzt und erschöpfbar sind. Soll unsere heutige Gesellschaft weiterexistieren, müssen wir in Zukunft verhindern, dass wertvolles Material zu bloßem Abfall wird. 

Madaster basiert auf dem Gedanken, dass Abfall schlichtweg Material ohne Identität ist. Materialien und Rohstoffe lassen sich schützen, wenn wir ihre Identität durch einen Pass bestätigen und registrieren – ähnlich wie die Identität eines Menschen durch sein Pass geschützt ist. Doch wer soll ein solches umfassendes Register erstellen? Thomas Rau und Sabine Oberhuber beschlossen, die Initiative zu ergreifen. 

Der Bausektor ist eine der Industrien, die die größte Menge an Abfall erzeugen. Ein Grund, warum sich Madaster zunächst auf die Bauindustrie konzentriert, um ein solches Register für  Immobilien und Infrastruktur zu erstellen. Dieses online-Register verarbeitet 3D-Konstruktionszeichungen und knüpft automatisch Verbindungen zu bereits vorhandenen Datenquellen, wodurch sich der zirkuläre Wert eines Gebäuden errechnen lässt. Dieser zirkuläre Wert wird umgehend in einen Finanzwert transformiert. 

Die in einem Gebäude verbauten Materialien werden in sogenannten Materialpässen festgehalten und im online-Register erfasst. Nutzer der Datenbank wissen dadurch jederzeit, welche Materialien sie besitzen und wo sich diese befinden. Obwohl Madaster bisher nur im Bausektor aktiv ist, gibt es Pläne, eine solche Datenbank auch für weitere Industrien zu erstellen. Denn schließlich ist jedes Produkt ein Materialienlager, nicht nur ein Gebäude.

Wir werden die Dinge erst dann grundlegend ändern, wenn unser neues Verhalten dem Eigeninteresse nicht zuwiderläuft

Thomas Rau

Turnaround Terminal

InitiativenDer Auftraggeber stellte Turntoo die Frage: Welches ist das nachhaltigste Flugzeugterminal der Welt? Die ehrliche Antwort: Ein solches nachhaltiges Terminal gibt es noch nicht. Dieser Wortwechsel setzte einen Prozess in Gang, der, um es mit den Worten von Thomas Rau zu sagen, in einer „Option mit Zukunft“ endete – in einem radikalen Durchbruch.

Das Turnaround Terminal ist nicht nur ein Gebäude, sondern eine Konstruktion, mit deren Hilfe Flugzeuge schnell und effizient abgefertigt werden können, mit enormen Vorteilen für den gesamten Arbeitsablauf. Obwohl Turnaround Terminal inzwischen ein eigenständiges Unternehmen ist, wird Turntoo dessen logistische Essenz weiterhin in den unterschiedlichsten Industrien und Segmenten einsetzen können. 

The Universal Declaration of Material Rights

Dass Menschen Rechte besitzen ist eine Selbstverständlichkeit. Ja, für viele Organisationen und Regierungen in der ganzen Welt ist deren Einhaltung ein Hauptanliegen.

Doch welche Rechte besitzen die Materialien, die uns unser Leben ermöglichen? Darüber steht nichts geschrieben – obwohl unsere eigenen Rechte in immer stärkeren Maße mit den Rechten der Materialien verknüpft sind.

Daran möchten Thomas Rau, Sabine Oberhuber und Turntoo etwas ändern. Wenn wir unsere Materialien so behandeln, wie wir selbst behandelt werden möchten, wird sich unser Weltbild grundlegend verändern – nur durch solch ein verändertes Weltbild lässt sich unser Verhältnis zu Erde entscheidend verbessern.

Aus diesem Grund erstellte Turntoo die Universal Declaration of Material Rights (UDMR), die Allgemeine Erklärung der Materialrechte. Das Konzept soll Führungskräfte, Verbraucher, Eigentümer und Designer zur Entwicklung von Ideen anregen, die verhindern, dass das Ende unserer ohnehin zeitlich begrenzten Präsenz auf der Erde vorzeitig eintritt.

Am 10. Dezember 2018 überreichten Thomas Rau und Sabine Oberhuber die UDMR den Vereinten Nationen in New York.

Thomas Rau